Freitag, 13. Februar 2009

Wie aus einer Tiefgarage der Unterirdische Zoo wurde


Osnabrück. Schaben, hämmern, klopfen und ein schummriges Licht empfangen einen zur Zeit an der Baustelle des Unterirdischen Zoos. Doch haben sich die Augen an das Halbdunkel gewöhnt, erkennt man schnell das unterirdische Stollenlabyrinth und seine ersten Bewohner in ihren Höhlensystemen. Und mitten drin unzählige Handwerker und Gestalter. Denn der Countdown läuft. In sechs Wochen ist Eröffnung. Bis dahin haben Chefgestalter Detlef Gehrs und sein Team noch einiges zu tun. Doch wie entstand eigentlich die täuschend echt wirkende Stollenlandschaft?

„Anfangs war immer von einem Verbindungstunnel zwischen Zoo und Museum die Rede“, erklärt Gehrs, Ausstellungsgestalter der Stadt Osnabrück. „Doch schnell war klar, dass Zoo-Geschäftsführer Andreas Busemann eine erlebnisorientierte Verbindung zwischen beiden Einrichtungen vorschwebte. Gemeinsam haben wir die Idee eines Stollenlabyrinths, das man wie ein begehbares Bühnenbild erkunden kann, entwickelt.“ Tatsächlich machen die Wände im Unterirdischen Zoo den Eindruck als seien sie mit Schaufel und Hacke gegraben worden, marode wirkende Stützbalken befinden sich über dem Kopf, Baumwurzeln durchbrechen scheinbar die Decke. Doch was so natürlich aussieht, ist viel harte Arbeit. „Im ersten Schritt hat der Architekt Heiko Suhre eine Tiefgarage mit verschiedenen Trennwänden errichtet. „Aus Drahtnetzen und mehreren Modelliermörtel-Schichten haben wir dann die Gänge erstellt und anschließend nach dem Vorbild der Natur gestaltet,“ erklärt Gehrs. Unterstützung erhielt das Team dabei von der Quick-Mix-Gruppe in Osnabrück, die ihr Know-How, aber auch Materialien und Maschinentechnik zur Verfügung stellte.

Teamarbeit zählt auch unter der Erde

Dabei entdeckte so manch einer verborgene Talente. Denn die Abbildung verschiedener Bodenarten oder des mittelalterlichen Kanaltunnels erfordert Fingerspitzengefühl und künstlerisches Talent. „Es ist wirklich toll, wie die Beteiligten, oft mit verschiedenstem Hintergrund, sich in die Details hinein knien und selbst überlegen, wie die Gestaltung am besten funktionieren könnte,“ lobt Gehrs.

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